1945 waren es in Inning die Sozialdemokraten, die sich am 7. November 1945 zur ersten Sitzung nach Kriegsende zusammenfanden. Mit dabei waren auch Sepp Kern und Franz Passauer sowie der spätere Ortsvereinsvorsitzende Franz Dellinger. Aus den Reihen der sudetendeutschen Flüchtlinge, die nach Inning kamen, schlossen sich bald einige den Inninger Sozialdemokraten an, unter ihnen z.B. Franz Standfest, Hubert Hampel, Manfred Dlouhy und Innings späterer langjähriger Bürgermeister Franz Pupeter.
1946 brachte die Inninger SPD dann auch zehn Kandidaten für die erste Gemeinderatswahl nach dem Krieg zusammen: Dies waren:
Josef Kern , Anton Scheidacher, Jakob Gabler, Max Falkner, Balthasar Higl, Michael Krapfl, Maria Kern, Johann Rind, Johann Berghofer und Karl Gailer
Der Wahlvorschlag wurde von der streng prüfenden amerikanischen Militärregierung 1946 allerdings nicht zugelassen. Der Grund: Auf einem Zettel fanden sich nur die zehn Namen der Kandidaten, aber keinerlei Hinweise auf eine ordentliche, nach demokratischen Regeln durchgeführte öffentliche Kandidatenaufstellung. Auch ein Datum fehlte.
Es tröstete wenig, dass die Konkurrenz, die CSU-Liste, von der Militärregierung ebenfalls nicht zugelassen wurde. Der Grund war tragisch: Franz Ruppaner, der von den Amerikanern nach 1945 in Inning eingesetzte Bürgermeister, erlitt einen schweren Unfall auf der Münchner Straße, sodass die Liste der CSU nur noch neun Kandidaten aufwies. In den ersten Inninger Gemeinderat nach Kriegsende zog nach der erfolgten Personenwahl für die SPD dann Johann Berghofer mit 112 Stimmen ein. Berghofer war von Beruf Brauer. Im Gemeinderat kümmerte er sich um die „Arbeitsbeschaffung“. Ab 1949 vertrat Franz Standfest für etliche Jahre die SPD im Gemeinderat und war u.a. für Fürsorgeangelegenheiten und für die Jugend zuständig. Bis heute ist Franz Standfest insbesondere vielen älteren Mitbürgern in einem anderem Zusammenhang bekannt: Als sich die Inninger 1947 entschlossen, ihre Kirche zu sanieren, war Franz Standfest, der von Beruf Maler und Bildhauer war, mit dabei. In der Inninger Kirche findet man noch heute seine Spuren: So stammen zwei Engelsköpfe von ihm. Die Originale waren in der Nachkriegszeit entwendet worden. Dass die Krippenfiguren wieder vollständig in der Kirche aufgestellt werden können, verdanken die Inninger ihm ebenfalls. Standfest ergänzte sie mit dem Weisen aus dem Morgenland und schuf einen der Hirten. Außerdem rahmte er die Kreuzwegtafeln neu. Für einige Zeit betrieb er außerdem die „Inninger Holzwerkstätten GmbH“.
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